Die Vermittlung der Geschichte der Universität ist eine der wesentlichen Aufgaben eines Universitätsarchivs. Leider muss dies im Alltag oft zurück gestellt werden, da es in der Regel mit hohem Aufwand verbunden ist. Umso mehr freut es uns, Teil dieses Projektes gewesen zu sein.
Es ist gelungen, die Geschehnisse weitgehend nachzuvollziehen. In den Artikeln in der „Neuen Hochschule“ lassen sich die Intention des Künstlers und teilweise auch die Reaktionen der Hochschulangehörigen nachlesen. Anhand der Dokumente in der entdeckten Akte lässt sich die Organisation des Ganzen erahnen. Und auch der Entstehungsprozess des Kunstwerks selbst ist mithilfe von Bildern dokumentiert.
Die Zusammenarbeit mit Rudolf Sitte ging wohl auf den Architekten der Mensa, Ulf Zimmermann zurück. Er stellte der Projektleiterin von „Vor dem Verschwinden“ einige Dokumente zur Verfügung, unter denen sich auch Zeitungsartikel mit Interviews mit dem mittlerweile verstorbenen Künstler befinden. In diesen kommt deutlich das Bedauern Sittes darüber zum Ausdruck, wie viele seiner einst geschätzten Werke nach der Wiedervereinigung dem Vergessen oder gar dem Abriss zum Opfer fielen. Dieses Projekt wird dazu beitragen, dass dieses Schicksal dem namenlosen Relief in unserer Mensa erspart bleibt.
Die Schüler der Freien Reformschule „Franz von Assisi“ Ilmenau teilten sich in Gruppen auf und näherten sich der Thematik auf unterschiedliche Weise. Zwei Gruppen drehten Kurzfilme rund um das Thema „Sitte in Ilmenau“. Eine weitere Gruppe erschuf selbst ein beeindruckendes Relief, das nun in der Schule ausgestellt wird. Die letzte Gruppe schließlich recherchierte die Hintergründe des Kunstwerks im Archiv und erstellte aus den gewonnen Erkenntnissen einen Podcast. Die Ergebnisse ihrer Bemühungen sind hier zu sehen.
Außerdem werden alle Projekte in einer Ausstellung in der Bildungsstätte Andreasstraße in Erfurt vom 17.08. – 12.11.2023 vorgestellt.
Autorin: Juliane Neidhardt